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von 1349, dass die Sorge für das Geleuchte in der Kirche eine wichtige war. Tag
und Nacht brannten die Wachskerzen.- Im Hochfeld heißt 1717 eine Gegend hin=
te Flursheeg "auf der Hofstatt".- Nachdem wir so schon einiges vorweg =
genommen haben, wollen wir uns wieder an unsere Kartenblätter aus
dem Anfang des vorigen Jahrhunderts halten. " Hinter der Ziegelhütte" ist das
kleine Feld des Faulfeldes. Es ist von seinem Hauptfeld durch die "Hollersange=(Holderstrauch)
wand"( es hat wohl dort ein Hollunder gestanden) getrennt. Im obersten Drit =
tel der zweiten Gewann von dieser Angewann liegt die "Pfarr-Leucht-Satel".
( Sonst meistens "Sadel" geschrieben; es ist das mundartliche "Sorel" und wohl zu
"säen" gebildet). Der Erdbacher Weg heißt "Holer Weg" bis an die Holler =
angewann. Wir ersehen daraus, wie hohl er früher gewesen ist. Im Haupt =
feld ( Faulfeld ) liegt in der zweiten Gewann ziemlich weit unten der "Pfarr =
Spies Akker" und in der dritten Gewann, ebenfalls im unteren Drittel, die
"Pfarr-Faulgen". Auf der Grenze zwischen der dritten und vierten Gewann
unter der Hollerangewann ist im oberen Drittel unterm Feldweg die " Mül =
ler- Mauer" in der Form eines Sechsecks eingezeichnet, sie muß also damals noch
vorhanden gewesen sein; sie ist heute auch verschwunden, aber noch beim Ak =
kern zu spüren. Unten, rechts vom Erdbacherweg auf Gassenspitz, das enge Tal
heißt "Engental". Der Weg südlich von "Gassen" heißt "Bienweg" (von Bienen)
( Gassen soll ursprünglich zur Breitscheider Gemarkung gehört haben. Da das
gefällte Holz nur mühsam aus der Schlucht heraufgebracht werden konnte
sollen es die Breitscheider gern an Erdbach umgetauscht haben.) Die letzten
3-4 Gewannen vor Steinkammern heißen auf der Karte "Brachfeld vor
Steinkammern". Oben über dem Feldweg hinten am Wald der "Pferdswin =
kel". Das Gelände westlich davon heißt "auf der hohen äsch"(= Esche). Darü=
ber "Liebstein", ein freundliches Fleckchen Erde, das liebe Jugenderinnerun=
gen in mir wachruft. Ich vermute, daß Liebstein nach dem Personennamen
Lüb genannt ist. Jost Lüb lebte im 30 jährigen Krieg hier; ich meine, um die=
se Zeit "Lübstein" gelesen zu haben. Pfarrer Ludovici schreibt später Jost Loib und
"Loibstein". Der Name "Lüb" bedeitet aber auch "lieb" (altdeutsch liub) ; man
kann also die Form "Liebstein" auch als richtig anerkennen. Unterm "Rols =
bach" an der "Erdbacher Pferd-Weyde". ( Pfeifers Jakob von Erdbach meint
Rolsbach hieße es vom Rollen des Baches.) Nun mögen noch einige Flurna =
men im Faulfeld aus dem Stockbuch von 1717 angeschlossen werden, zum
Teil in verbesserter Schreibweise. "Unter der Wiesenheeg" ( wir sehen dar=
aus, dass die Wiesen unter Kleingruben durch eine Hecke vom Feld abge =
schlossen waren); "vor der runters (?) mauer"; unterm Feldgarden am
Steinpferch";"uff gassen vor der schloff uffen bien wäg"("Schlof" heißt "Schlei=
fe" Auf der Schleife wird der Pflug geschleift); "am Rossmorgen" (?); "uff
der mühl"; "bey der Hühnerkaut".( Becher sah um 1789 etwa 20 Kauten in
der Breitscheider
Der Sadel von Seite 175, sowie der hohle Weg, wurden auf der vorherigen Seite
beschrieben.
aus der alten Handschrift übersetzt durch Hans Henn
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