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aber im rechtenn das mann den fundt in der warheit nicht
sparenn sail zugelassenn wirdt woltenn wir der warheit
pflegenn Item sie habenn vnserm g. f. vnd hernn die mal=
stadten da seiner f, g, Instrument (Urkunde) hin zeigenn
abgeschlagenn, darin ein vermuetung seiner f, g, ampt
mit gewalt were besser dan heimlich abzubrechenn so wist
man (so macht man darauf aufmerksam in der Urkunde, was
möglich und üblich ist) (rät man) sich zu warnenn Item sie habenn
vns in der Zeit der verpfandung vnser gehultz bey nacht vnnd
nebel abgehawgen woltenn wir also viel narung mir
haw nicht nemen das von soliche thaten gehandelt wernn sie
muessen Jahe das Jungst kindt sein das sie in keiner Cantze =
ley verbrechen kundenn *) Zum drittenn so gesthen mir
das mir die haber in einem hellenn lichtenn tag abgeatzt
haben vß vrsach das sie vff vnsers g, F. vnd hern von Hessen
gebieten vnnd oberkeit gelegenn ist, vnd in vnserm vr =
lachs feldt gesehet wilichs hiebeuor vff die gewonliche Ruhe =
tage (= Rügetage, geschworene Montage vor dem Schultheiß und
den Schöffen) vorbracht vnnd gestrafft ist wordenn Zum
vierdtenn so hait vnser g. F. vnnd her vß furstlichem g vil =
lenn ein reformationn genant die hultze ordnung g
vßgehenn lassenn darin (wird gesagt) das man kein mit =
tel gehege oder bitzenn ( Bitz !) in seiner F. g. landen gedulden
sal genug same angezeigt wirdt, aber von den von Breit =
scheit vbel gehaltenn wie sich vff dem augenschein offentlich
erfinden sail, Zweiffeln onhe wan wolgemelter vnser g.
h. vonn Nassaw bey hannden were sein g solt solichs selbs
gnediglich abschaffenn Zum funften seint die Strengenn
vnnd Ernuesten Rede ( ehrenhafte Räte ) Beuelhaber der Cantzlei zu Mar =
purg in Irrungenn der Aspennstrut vff dem augenschein ge =
west. Dan zumal auch etliche acker im vrlachs feldt besehet
(besäet) gewest wilchs mir angezeigt aber da zumal bescheit
erlanngt man sal dißmals den habernn stehen lassenn vmb
des erwunnen gends (?) willenn wan es aber mehe geschehe
soltenn mir vns
Fortsetzung Seite 50
*) Der Sinn dieses etwas dunklen Satzes ist vielleicht dieser : In der Zeit der
Verpfändung an Beilstein (1534 - 1536) haben und die Breitscheider unser
Gehölz abgehauen; so hätten wir Stoff genug zu Verhandlungen mit ihnen,
wenn wir unserm Recht nachgehen wollten; aber mit einem solchen Gegner
zu streiten u. Händel zu suchen, der ist uns zu kleinlich. Die Breitscheider
sind nicht ernst zu nehmen, in keiner Kanzlei kann man mit ihnen fertig
werden; sie müssen eben das jüngste Kind sein, dem man schon allerlei
nachsieht.
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